Q1 Podiumsdiskussion Europa und Klimapolitik

Europa und Klimapolitik – Podiumsdiskussion der Q1 mit Lukas Benner (B‘90/Grüne) und Silvio Erkens (VVD)

Anlässlich des Europatags am 9. Mai konnten unsere Schülerinnen und Schüler der Q1 (Jahrgangsstufe 11) an einer Podiumsdiskussion mit dem Bundestagsabgeordneten Lukas Benner (B‘90/Grüne) sowie dem (digital zugeschalteten) niederländischen Abgeordneten Silvio Erkens (VVD) teilnehmen. Mit dabei war auch ein Deutschkurs der Nieuwe Thermen-Schule in Heerlen.

Der Europatag wird jährlich gefeiert, um den Frieden und die Einheit in Europa zu würdigen und um an die Schuman-Erklärung zu erinnern, in der der damalige französische Außenminister am 9. Mai 1950 seine Idee für eine neue Form der politischen Zusammenarbeit in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg vorstellte. Die Umsetzung seiner Vorstellungen und die damit verbundene Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) war der erste Schritt in einer verstärkten europäischen Zusammenarbeit. Die Gründungsmitglieder Frankreich, Deutschland, Niederlande, Italien, Belgien und Luxemburg legten damit den Grundstein für die Entwicklung hin zur Europäischen Union, wie wir sie heute kennen und die unseren Alltag prägt. Gerade in der Euregio, wo die Ideen der Europäischen Union – Frieden, das Pflegen gemeinsamer Werte, das europäische Miteinander, das Lösen gemeinsamer Herausforderungen, europäische Zusammenarbeit, Vielfalt – gelebte Realität sind, ist die europäische Integration stets sichtbar.

Zu Beginn der Veranstaltung äußerte sich der Bundestagsabgeordnete zu zuvor erarbeiteten Positionen der Schülerinnen und Schüler zur Bedeutung der Europäischen Union. Neben positiven Aspekten wie Frieden oder Solidarität, bemängelten die Jugendlichen etwa die fehlende Transparenz oder die Uneinigkeit der Mitgliedstaaten.

In der anschließenden spannenden Diskussion zur Zukunft der Europäischen Union offenbarten sich zwischen dem niederländischen und dem deutschen Abgeordneten u. a. unterschiedliche Ansätze zur Klimapolitik und Energiesicherheit. Besonders im Bereich Ausbau oder Ausstieg aus der Atomenergie zeigten sich die Unterschiede, die in Deutschland und den Niederlanden existieren. Während im April 2023 in Deutschland die letzten drei bis dahin noch aktiven Atomkraftwerke abgeschaltet wurden, setzen die Niederlande weiter auf die Kernenergie und sind seit Februar 2023 Teil der sog. „Nuklear-Allianz“, ihres Zeichens ein Zusammenschluss von elf EU-Staaten, deren Ziel es ist, Europa unabhängiger von fossilen Brennstoffen zu machen und neue Projekte zusätzlich zu den bestehenden Atomkraftwerken zu fördern.

Trotz der Gegensätze wurde deutlich, dass der politische Diskurs auch über Grenzen hinweg wichtig und möglich ist und wir grundsätzlich vor denselben Herausforderungen stehen, die wir nur gemeinsam bewältigen können. Beide Politiker haben die Notwendigkeit für Veränderungen und Zusammenarbeit im Bereich der Klimapolitik festgehalten und einen optimistischen Blick in die Zukunft gerichtet.

Text und Fotos: D. Fischer